Nur nicht ins Heim! Die meisten Menschen möchten, auch wenn sie älter, krank und gebrechlich werden, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Auf die Angehörigen kommt damit eine große Last und Verantwortung zu. Aber es gibt Möglichkeiten, sich Unterstützung zu beschaffen.
Für ältere Menschen, die ausreichend Platz haben, ist die 24-Stunden-Betreuungskraft aus Osteuropa, meist aus Polen, eine gute Lösung. Sie lebt mit der zu betreuenden Person in Wohngemeinschaft, führt den Haushalt und unterstützt bei der Pflege. Im allseitigen Interesse ist es wichtig, eine gute Vermittlungsagentur zu finden, die Legalität garantiert. Das heißt, dass die Betreuungskraft rechtmäßig entsandt ist (A1-Bescheinigung) und dass Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer bezahlt werden. Damit der alte Mensch und die Betreuerin gut zueinander passen, ist es wichtig, dass schon im Vorfeld Informationen ausgetauscht werden. Top ist eine erfahrene Betreuerin mit guten Deutschkenntnissen und positiven Bewertungen.
Benötigt die betreute Person mehr Pflege als die Begleitung beim Aufstehen, bei der Körperpflege und beim Essen, muss zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst in Anspruch genommen werden, der meist morgens und abends ins Haus kommt und bei der Körperpflege, bei Ernährung, Mobilisation und Lagerung unterstützt. Als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt der Pflegedienst auch häusliche Krankenpflege, verabreicht Medikamente, wechselt Verbände, setzt Injektionen. Ein seriöser Pflegedienst informiert im Vorfeld – und bei jeder Veränderung – über die jeweiligen Kosten (Kostenvoranschlag). Diese richten sich nach dem individuellen Bedarf des Pflegebedürftigen. Ambulante Pflegedienste bieten die Beratung kostenlos an und helfen in der Regel auch, die notwendigen Anträge bei der Pflegeversicherung bzw. der Krankenkasse zu stellen.
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines Pflegedienstes ist die Verlässlichkeit. Über Änderungen oder Verspätungen wird man rechtzeitig informiert, und man kann den Dienst rund um die Uhr erreichen – auch an Wochenenden und Feiertagen. Die meisten Pflegebedürftigen sind dankbar, wenn sie sich nicht an zu viele Betreuerinnen gewöhnen müssen. Und ganz wichtig: Die Chemie zwischen Pflegebedürftigem, Angehörigen und Pflegenden muss stimmen, damit die Pflege bestmöglich gelingt.
Quelle: General-Anzeiger online, 27.10.2018