Ohne Björn Steiger gäbe es den Notruf so nicht

Vor 50 Jahren starb der Junge bei einem Unfall. Die nach ihm benannte Stiftung seiner Eltern verbessert seither das Rettungswesen.

Die bundesweiten Notfallnummern 110 und 112 gelten in Deutschland heute als Selbstverständlichkeit, doch ihre Einführung hatte einen traurigen Ausgangspunkt: Der kleine Junge Björn Steiger kam vor 50 Jahren – am 3. Mai 1969 – auf tragische Weise ums Leben. Er wurde nur acht Jahre alt. Die Björn Steiger Stiftung enthüllt am Freitag in Winnenden bei Stuttgart einen Gedenkstein mit einem Portät Björns.

Der Stein steht an dem Ort, wo der Junge nach einem Schwimmbadbesuch die Straße überqueren wollte und von einem Auto erfasst wurde. Das Kind starb nicht an seinen Verletzungen, sondern an einem Schock. Weil der Krankenwagen zu spät kam, konnte es nicht gerettet werden.

Die Eltern – Siegfried und Ute Steiger – gründeten darauf die Stiftung, die sich der Verbesserung des deutschen Rettungswesens widmet.
Es gibt einiges, was sie seither schon alles erreicht hat: Dazu zählen die Einführung der bundesweiten Notrufnummern 100/112  (1973), der erste Baby-Notarztwagen (1974), die Einführung der Defibrillation durch Laienhelfer (2001) und die Handy-Ortung (2006).

Auch die lange bestehende Ausstattung deutscher Straßen mit Notrufsäulen geht auf eine Initiative der Steigers zurück. Weil heute aber faktisch jeder ein Handy hat, wurden die einst 8000 orangefarbenen Lebensretter allerdings mittlerweile abgebaut – bis auf 1056 Exemplare in Baden-Württemberg. Sie stehen insbesondere noch in Regionen mit schlechtem Mobilfunkempfang.

Seit 2010 leitet der jüngere Sohn des Paares, Pierre Steiger, die Stiftung mit ihren 200.000 Förderern. Er sieht noch erhebliche Defizite im deutschen Rettungswesen. Deshalb sie das Ziel der Stiftung noch lange nicht erfüllt: sich selbst überflüssig zu machen.

Quelle: General-Anzeiger Bonn, April 2019, www.general-anzeiger-bonn.de

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